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Auswertung der Besucherumfragen und Besucherzahlen des Jahres 2000

 

2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006,

 

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Auswertung der Besucherumfragen und Besucherzahlen 2000

1. Situationsanalyse

Es wird immer wichtiger für das Freilichtmuseum wie für jeden Kulturbetrieb, alle möglichen Chancen und Potentiale zu definieren und zu nutzen, um das Überleben bei weitgehend gleichbleibenden Leistungsangeboten zu sichern. Es ist notwendig, die Zielgruppen zu erfassen, die Bestimmungsfaktoren für das Verhalten der Besucher zu erkennen oder beispielsweise die Barrieren zu definieren, die einem Museumsbesuch entgegenstehen.

Untersucht werden durch die Analyse:

    • Der Markt
    • Der Einfluss von Konkurrenten und Mitbewerbern
    • Die Absatzmittler und die Auswirkungen auf das Freilichtmuseum
    • Die internen Potentiale und sonstige Einflüsse

Die statistischen Befragungen sind im Jahre 2001 wie in den Vorjahren durchgeführt worden. Die Antworten der Besucher wurden anhand der Fragebögen und durch persönliche Befragungen aufgenommen. Es konnten 2.345 Besucher befragt werden, das entspricht 7 % der Gesamtbesuchszahl. Der Fragebogen ist zu Beginn des Jahres überarbeitet worden. Neu aufgenommen sind die Fragen nach dem Einfluss von Internet, Freizeitführern und Messen.

Die Erforschung des Besucherverhaltens ist die Grundlage der Marketingüberlegungen des Freilichtmuseums. Die auf den statistischen Erhebungen basierende Situationsanalyse ist Ausgangspunkt für die folge †† ??A..nden operativen Planungen.

1.1 Der Markt

Personeller Markt

Die Untersuchungen machen deutlich, wer die Besucher des Freilichtmuseums sind. Diese Ergebnisse sind gegenüber den Vorjahren kaum verändert. Es wird von der individuellen Sicht der Besucher ausgegangen und es werden die Interessen ermittelt. Die historischen Gebäude stehen an erster Stelle der Erwartungen!

Die Zufriedenheit der Besucher ist dem Museum sehr wichtig, hat sie doch entscheidende Auswirkungen auf folgende Besuche. Deshalb wird der Grad der Zufriedenheit ermittelt und nach Erst- und Mehrfachbesuchern gefragt. Ganz deutlich überwiegt die Zufriedenheit der Besucher, das belegt u.a. die Steigerung der Zahl der Mehrfachbesucher.

In diesem Zusammenhang interessieren mögliche Barrieren des Museumsbesuches. Dazu gehört an erster Stelle der Preis. Dieser wurde bisher von einer überragenden Mehrheit als angemessen betrachtet. Barrieren der Erreichbarkeit bestehen im Allgemeinen nicht, im Besonderen jedoch bei Schienenersatzverkehr der Bahn.
(Siehe Ursachen für Besuchsrückgang Punkt 2)

Sachlicher Markt

Weit gefasst gehört das Museum sachlich in den Bildungs- und Freizeitbereich. Entscheidend ist, ob das, was den Besucher erwartet, genügend Interesse und Interessenten findet. Welche Angebote werden in welchem Maße angenommen. Um in das Freilichtmuseum zu kommen, muss sich der potentielle Besucher gezielt auf den Weg machen. Die Region profitiert von den Besuchern des Freilichtmuseums und nicht umgekehrt. Demzufolge muss das Besondere am Gesamtmuseum und an den Angeboten s †† ??A .?oviel Reiz ausüben, dass ausreichend Besucher nach Altranft kommen. Die Umfrageergebnisse zeigen, wie die Interessen verteilt sind und wie die einzelnen Angebote angenommen werden.

Die Besucher kommen vor allem aus Brandenburg und Berlin, ein jährlich größer werdender Anteil kommt aus anderen Bundesländern und dem Ausland. Die Verkehrsmittel, mit denen das Museum erreicht wurde, sind abgefragt worden. Es überwiegt zwar weiter der PKW, aber der öffentliche Nahverkehr und Fahrradtouren haben eine steigende Tendenz. Da sich der räumliche Markt nicht nur auf die Region erstreckt, ist die Wegweisung zum Museum ein wichtiger Punkt. Es sollten keine Barrieren aufgebaut werden und die Besucher sollen nicht entnervt durch langes Suchen im Museum ankommen.

Zeitlicher Markt

Der zeitliche Markt betrifft insbesondere die Öffnungszeiten und die Zeiten für Veranstaltungen und andere Höhepunkte. Aus den Wünschen für die nächste Saison ist abzulesen, dass noch mehr Veranstaltungen im Besucherinteresse lägen und längere Öffnungszeiten auf den Wunschzetteln stehen. Beides wird sich nicht realisieren lassen.

1.2 Der Einfluss von Konkurrenten und Mitbewerbern

Dieser Einfluss ist vorrangig durch Auswertungen und Erfahrungen ermittelt worden. Es stellt sich die Frage nach der Ursache, wenn an Aktionstagen wenig Besucher gezählt werden. Keineswegs sind es andere, zugkräftigere Veranstaltungen der Region, die potentielle Besucher abwerben. Derartige Veranstaltungen bringen eher mehr Besucher, da insgesamt mehr Menschen in das Umfeld kommen. Dem Interesse Abbruch tut eher, dass immer neue Anbieter auf dem Mark †† ??A .?t erscheinen, die versuchen, mit sehr ähnlichen Veranstaltungen Erfolg zu haben. Beispielsweise steht das traditionelle Handwerk hoch im Kurs und wird inzwischen an vielen Stellen in unterschiedlicher Qualität gezeigt. Es ist abzusehen, dass sich bald eine Sättigung des Marktes für viele dieser gleichartigen Angebote einstellt. Das Freilichtmuseum kann durch seine Werkstätten und Vorführungen, die sich aus dem üblichen Rahmen herausheben, weiter erfolgreich bleiben.

Unseres Erachtens ist es nicht sinnvoll, wenn bereits vorhandene und bearbeitete regionale Themenstellungen aus öffentlichen Mitteln erneut gefördert werden, um als Wiederförderung die bestehenden Ergebnisse zu plagieren. Ein Beispiel ist nach unserer Auffassung die Erarbeitung der Geschichte des Handwerks im Oderbruch durch einen Bildungsverein, dessen Arbeit sich auf die Arbeitsergebnisse des Freilichtmuseums stützt. Sinnvoller wäre eine neuerliche Förderung im Freilichtmuseum, um die vorhandenen Erkenntnisse unter sachkundiger Anleitung weiter zu qualifizieren.

1.3 Die Absatzmittler

Sie nehmen eine Schlüsselstellung in der öffentlichen Wirksamkeit des non-profit Unternehmens Freilichtmuseum ein. Die besten Angebote sind weitgehend wirkungslos, wenn sie nicht bekannt sind und keine Resonanz erfahren.

Die wichtigsten internen Absatzmittler des Museums sind die Führungen, die Publikationen, Ausstellungen und Handwerksvorführungen. Dass diese Absatzmittler funktionieren und die Besucher ansprechen kommt in der Beantwortung der Fragen des Fragebogens zum Ausdruck. Die Ergebnisse sind erfreulich, geben jedoch keinen Anlass, in den be †† ??A .?ständigen Bemühungen um jeden Besucher nachzulassen. Interne Absatzmittler sind weiterhin die Info-Tafeln an der Autobahn und das Info-Leit-System zum Museum.

Am Leitsystem im Ort ist in den letzten Jahren viel verbessert worden. Die Wegweisungen außerhalb Altranfts sind noch nicht befriedigend, können jedoch aus Kostengründen z. Z. nicht in die Planung aufgenommen werden.

Zu den wichtigsten externen Absatzmittlern zählen die Medien, der Förderverein, Reise-
veranstalter und das Internet. Der Auftritt der Kultur-GmbH auf Messen hat bisher eine enttäuschend geringe Wirkung gebracht.

Der hohe Prozentsatz der "Mundpropaganda", also der Mitteilung von begeisterten oder zufriedenen Besuchern an Freunde und Verwandte lässt die Besucher selbst zum Absatzmittler werden. Das ist ein Grund mehr für das Freilichtmuseum, auf die Besucher, ihre Erwartungen und Wünsche besonders zu achten.

1.4 Interne Potentiale und andere Einflüsse

Unter internen Potentialen versteht man Produktions- und Finanzkapazitäten, Fachpersonal, Sammlungsbestände, Ausstellungsräume, usw. Die Wünsche der Besucher nach noch mehr Aktionstagen, noch mehr Handwerksvorführungen und möglichst täglichen Aktionen zeigen den Bedarf, die internen Potentiale lassen jedoch wenig Spielraum zu.

Zu den internen Potentialen gehören in einem Freilichtmuseum auch die einzelnen Gebäude, die in Altranft zum Teil in einem bedenklichen Zustand sind.

Aus den schriftlichen und mündlichen Bemerkungen der Besucher geht hervor, dass das Fehlen eines Cafès ein Kritikpunkt bleibt. Es bedarf †† ??A .?der gemeinsamen Anstrengungen von Freilichtmuseum, Geschäftsstelle, Gesellschaftern und eventuell Förderverein bzw. Arbeitsamt, dieses lange anstehende Problem zu lösen.

Bedenklich ist auch der Zustand der überalterten Fahrzeuge. Es ist den Mitarbeitern nicht mehr zuzumuten, größere Fahrten mit den Kleinbussen zu unternehmen, Sicherheitsbedingungen und Komfort sind unzureichend. Gelegentlich notwendige Fahrten zur Besucherbetreuung, vor allem der Transport von Kindern, können nicht mehr verantwortet werden.

Der wichtigste "andere Einfluss" für ein Freilichtmuseum ist das Wetter mit großen Auswirkungen auf die Besuchszahlen.

2. Ereignisse, Besonderheiten des Jahres 2001

Das herausragende Ereignis für das Freilichtmuseum war im Jahre 2001 die Beteiligung am Preußenjahr mit zwei Ausstellungen.

Im Schloss wurde am 12. Mai die Wanderausstellung über die preußischen Agrarreformen mit der Sonderausstellung "Zucker aus dem Oderbruch" eröffnet. Die Eröffnungsveranstaltung war eine hervorzuhebende Veranstaltung und die Ausstellungszeit bis Mitte August brachte viele interessierte Besucher und interessante Gespräche zur Ausstellung. Da die Erarbeitung und Gestaltung in das Gesamtprojekt des Museumsverbundes Berlin-Brandenburgische Agrarmuseen eingebunden war, konnte eine aus dem bisherigen Rahmen herausragende Ausstellung vorgestellt werden. Für das Museum bedeutete das jedoch einen enormen Aufwand an inhaltlicher und organisatorischer Arbeit.

Im Rahmen des Projektes wurde die Museumspädagogik besonders gefördert. Großen Anklang bei Besuchern und Veranstalter fanden die szen †† ??A .?ischen Führungen durch zwei Schauspielerinnen.

Die praktische museumspädagogische Vermittlung der Zuckerausstellung konnte von zwei Mitarbeiterinnen über eine Fördermaßnahme vorbereitet und durchgeführt werden. Dazu wurde im Oktober ein Zuckerrübentag initiiert.

Die Gesamtbesucherzahlen des Jahres 2001 blieben dennoch unter denen des Vorjahres.

Das hat folgende Ursachen:

1. Die Personalsituation läßt kaum Innovationen zu. Die Eliminierung der personellen Restaurierungskapazitäten läßt zunehmend die Verschleißspuren an Gebäuden und Außenanlagen sichtbar werden. Die Besucherbefragungen zeigen, dass diese
Mängel von den Besuchern wahrgenommen werden.

2. Die Besuche des Theaters Morgenstern mit sonst sehr vielen Berliner Kindern konnten 2001 nur sehr eingeschränkt stattfinden. Grund war der Schienenersatzverkehr auf der Bahnstrecke nach Altranft und das Unvermögen der Bahn-AG, eine Möglichkeit zum Transport der Kinder zu bieten. Diese Problematik wurde im Ministerium für SWV thematisiert. So organisierte das Theater die Anfahrten mit Bussen, was jedoch nicht den gewohnten Erfog brachte. Die Veranstaltung wurde dadurch zu teuer und es meldeten sich deutlich weniger Kinder für die Zeit vor den Sommerferien an. Für die Herbstveranstaltungsreihe verhinderte der Schienenersatzverkehr wiederum die Erreichbarkeit von Altranft, so dass nach den Erfahrungen des Frühjahres die Veranstaltungen ganz abgesagt wurden. Die vorgehaltenen Termine des Freilichtmuseums konnten nur noch teilweise neu vergeben werden. Dadurch sind ganz konkret 2400 Kinder weniger als im Vorjahr nach Altranft gekommen. †† ??A .?

3. Das gewohnt gute Wetter zu den Aktionstagen blieb 2001 leider aus. Zu Ostern, sonst die besucherstärkste Veranstaltung des Jahres, war es sehr kalt und regnerisch. Dadurch kamen "nur" knapp 1000 Besucher in das Museum, bei gutem Wetter ist mit der doppelten Zahl zu rechnen. Diese ungünstigen äußerlichen Bedingungen zogen sich durch das ganze Jahr. Obwohl die Angebote und Themen der Aktionstage interessant und abwechslungsreich waren, blieb die Besucherzahl stets etwas hinter den Erwartungen zurück.

3. Zusammenfassung:

In der Reihenfolge der Zahl der Erwähnungen hat im Jahr 2001 besonders gefallen:

    • die freundlichen Museumsdamen und die guten Führungen (die individuelle Besucherbetreuung),
    • die gepflegte Atmosphäre und die Natur,
    • die einzelnen Häuser in der Häufigkeit der Erwähnungen:
        • das Schloss
        • die Schule
        • die Schmiede
        • das Wohnhaus BSHof
    • die Aktionstage,
    • die Einbeziehung der Besucher bei Führungen und bei Aktionen,
    • die Einbettung des Museums in das Dorf.

Es wurden wieder, wie seit langem, bemängelt

    • das fehlende Café am häufigsten
    • der fehlende †† ??A .?Spielplatz
    • die zerfallenden Häuser im Ort
    • die Schließtage am Montag
    • zu wenig Sitzplätze im Park
    • die Satellitenschüsseln auf dem Schlossdach
    • die Musik am Aktionstag (wenn keine Life-Musik)

Wünsche für die nächste Saison

    • Gastronomie im Schloss
    • mehr Aktionstage
    • noch mehr Angebote für Kinder
    • Veranstaltung von Theateraufführungen und Konzerten im Museum
    • längere Öffnungzeiten
    • bessere Wegweisung außerhalb des Ortes zum Museum
    • ein bewirtschaftetes Bauerngehöft
    • noch mehr eingerichtete Zimmer im Schloss
    • Personal in Trachten
    • Tiere, vor allem alte Haustierrassen im Museum

4. Schlussfolgerungen

Der eingeschlagene Weg, Geschichte zum Anfassen zu vermitteln und durch vielfältige Angebote viele Zielgruppen zu erreichen und zu binden, muss fortgesetzt werden.

Um die Besucherzahlen auf hohem Niveau zu halten, sind immer wieder neue und attraktive Angebote zu entwickeln.

Das Museum selbst kann durch die inhaltliche Arbeit, interessante Angebote und individuelle Besucherbetreuung für die Anziehungskraft des Museums weiterhin viel tun. Dennoch sollte nicht verschwiegen werden, dass eine weitere Besuchssteigerung mit dem zur Verfüg †† ??A .?ung stehenden Personal und der jetzigen finanziellen Ausstattung nicht zu erreichen ist.

Voraussetzungen für die weitere positive Entwicklung des Freilichtmuseum mit hohem Bekanntheitsgrad und wesentlich mehr Besuchen sind:

Stabilisierung der Personalsituation, d.h. bei 5,5 Vollzeitstellen in Altranft und immer schwieriger werdenden Bedingungen für geförderte Arbeitskräfte können

 1. so viele Besucher nicht betreut

 2. nur eingeschränkt neue Angebote, Ausstellungen etc. entwickelt

 3. die historischen Gebäude nicht instand gehalten

 4. die Museumspflichtaufgabe der Bewahrung des Kulturgutes nicht ausreichend erfüllt werden.

Die unausweichliche Folge sind zurückgehende Besucherzahlen und damit Einnahmeverluste für das Museum und Einnahmeverlust und Imageverlust für die Region. Stabilisierung der Personalsituation bedeutet die Herstellung einer betriebsfähigen Arbeits- und Leistungsstruktur:

        • Wiederherstellung des Restaurierungsbereiches mit 2 Restaurierungshandwerkern
        • 2 x 0,8 Stellen für die Besucherbetreuung
        • Erhöhung der Finanzsachbearbeiterstelle um 0,5 für die Qualifizierung des innerbetrieblichen Controllings.

Bauliche Werterhaltung und Restaurierung für

        • Mittelflurhaus
        • Fischerhaus
        • 2. Ebene in der Ziegelscheune des Berg-Schmidt-Hofes
        • Ausbau Magazine
        • Ausbau alte Schule

Als Dienstleistung für die Besucher sind ein Museumscafé und ein Museumsladen erforderlich. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle müssen geeignete Partner gefunden und die rechtlichen, finanztechnischen und personellen Fragen geklärt werden.

Die für die Zukunft notwendige Stabilisierung der Angebote, vor allem der museumspädagogischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen bedarf der räumlichen Voraussetzung, um auch ganzjährig die Angebote vermarkten zu können. Dazu ist die Anmietung von Räumlichkeiten der Schneiderstraße 19 zu prüfen.

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