Die Bockwindmühle in Wilhelmsaue

Einst war des Oderbruch mit Windmühlen reich bestückt. Schon Friedrich der Große, der die grundlegende Entwässerung des Oderbruchs initiierte war darauf bedacht, dass mit dem Bau der Kolonistendörfer auch der Bau der Windmühlen einher ging und schickte dazu Experten aus, gut in Wind liegende Erhebungen ausfindig zu machen.

Müllermeister Lempe ließ diese Bockwindmühle 1880 errichten. Dem mutigen Verhalten des Sohnes Edmund ist es zu verdanken, dass diese Mühle als einzige das Inferno der letzten Kriegswochen überstanden hat.

Die Mühle besaß ihr Gewerbe bis 1956 und schrotete noch bis 1964 für die Bauern der Umgebung. Erst nach dem Tode des Müllermeisters litt die Mühle zusehends. Dennoch wurde sie unter Denkmalsschutz gestellt und 1983 dem Freilichtmuseum angegliedert. Der zähe Kampf ehrenamtlicher Kräfte und die denkmalsorientierte Strategie des Freilichtmuseums bewahrten die Substanz und die technisch wertvolle Inneneinrichtung. Seit 1984 wird an der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Windmühle als technisches Denkmal gearbeitet.

Die Bockwindmühle wird als Außenstelle des Freilichtmuseums betrieben. Dieses trägt die Betriebskosten seit 1983, die auch in Zukunft gesichert sind. Für die Besucherbetreuung und die permanente technische Unterhaltung ist ein Windmüller mit 32 Stunden fest eingestellt.

Besondere Veranstaltungshöhepunkte sind der Internationale Mühlenstag und das jährliche Mühlenfest in Zusammenarbeit mit dem Ort Wilhelmsaue am ersten Wochenende im September.