Das Wohnhaus ist ein Ernhaus.Dieser traufständige Haustyp besaß einen quer durch das Haus laufenden Flur, bei dem sich
vor 1800 in der mitte der einzige massive Raum, die schwarze Küche, befand. Bei den nach 1880 errichteten Gebäuden wanderte sie in einen
Raum hofseitig neben den Flur. Somit entstand eine durch ein Fenster belichtete weiße Küche
mit massivem einseitig offenem Rauchschlot. Später, auch hier bei Umbaumaßnahmen hergestellt, wurde ein eleganterer Rauchfang über einem gemauerten Herd errichtet. Zur Küche gehört die an der kühlen Nordseite gelegene
Speisekammer. Straßenseitig liegt auf dieser Haushälfte das Altenteil aus Stube und Kammer bestehend. Die andere Haushälfte ist der wirtschaftenden Bauernfamilie vorbehalten.
Den moderneren Wohnbedürfnissen um 1830
entsprechend wurde, um eine größere straßenseitige Stube zu erhalten,die Mittelwand zur Hofseite versetzt. Die Gute Stube wurde auf Kosten der kleineren, hofseitigen Alltagsstube erbaut. An den
Giebeln befanden sich die Kammern, die unbeheizt als Schlafkammern dienten. Als zeitgemäßes Bauteil ist auch der massive Keller aus Feldsteinen mit einer Holzbalkendecke anzusehen.
Die Ausbildung des Kellers ergab sich in seiner Entwicklung mit dem Siegeszug der Kartoffel und dem Hackfruchtanbau. Neben der Vorratshaltung ist er der Ort des Säuerns und Pökelns. Geräuchert
wurde dagegen in einer Räucherkammer auf dem Dachboden.