Die Schlossküche

Die Küche stellt die Rekonstruktion einer Gutsküche um 1880 dar. Die Küchen in den Gutshäusern lagen oftmals im Keller oder Souterrain Hier im Altranfter Schloß lagen sie im Erdgeschoss im Bereich der jetzigen Herrentoilette. Die Speisen wurden über einen Speisenaufzug in das Obergeschoss transportiert. Die Möbel der Küche entstammen der frühen Gründerzeit um 1870 aus dem Beitz der preußisch-polnischen Familie von Bariatinski, wie auch die Möbel der anderen Interieurausstellungen. Gleich ist auch der Weg der Rettung vor dem Kriegsverlust im September 1943.

1946 diente die Küche als Schloßküche in Berlin/ Friedrichsfelde, 1948 stand sie in Dahlwitz/Hoppegarten. Ab 1960 stand sie im Gutshaus Mahlsdorf als Filmküche und war zu jener Zeit weiß gestrichen. Jetzt präsentiert sie sich in der Farbigkeit des Originalzustandes.

Zur Eröffnung der Saison am 1.4.1996 wurde die Küche nach langwieriger Rekonstruktion und Restaurierung wieder eröffnet. Die Malerarbeiten hatte die Firma Jänsch aus Bad Freienwalde reaillisiert.

Eines der bestimmenden Möbelstücke ist das in seiner Größe und Höhe herrschaftlichen Verhältnissen angemessene Küchenbüfett mit einem Unterteil, Mittelkonsole und Schrankaufsatz. Das Unterteil besitzt drei Schubfachzüge für Bestecke und Küchenwerkzeuge, darunter zweitürig verschlossen links drei Züge für Küchengerätschaften und rechts den Raum für die Teller. Die Mittelkonsole nimmt den Brotkasten auf. Der Schrankaufsatz ist für diese Zeit typisch mit schlichtem geschweiften Gesims, Lsenen und korinthischen Zinkgußkapitellen versehen. Dieses Küchenbüfett nahm in herrschaftlichen Schloßhaushaltungen immer mehr das Gebrauchsgeschirr auf, während sich das “Gute Geschirr” für Festlichkeiten im Speisezimmerbüfett befand.  Der Küchentisch und Küchenrahmen bildeten eine Einheit, die war in allen Küchen zu finden. Abwaschwannen unter dem Küchentisch sind für das kleine Geschirr. Denn gerade das Wasser war ein arbeitsaufwendiges Element. Dieses wurde im weißen, goldverzierten Deckeleimer von der Pumpe geholt und mit Litermaßen geschöpft. Zum Händewaschen gab es ein Wassergestell mit Wasserkrug und Seifennapf.

Der Küchenherd hat die typische Form eines mit Holz-Kohle-Feuerung betriebenen Herdes. Die eiserne Herdplatte besitzt drei Herdringöffnungen und einen Backröhrenaufsatz. Der Herd bildet einen funktionalen Komplex gegenseitig ergänzender Gerätschaften vom Holzkorb, Kohlenkasten, Kohle und Ascheschaufel, Feuerhaken, Topfdeckelhalter und nicht zuletzt den Topflappen am Messingkaken.

Immer im Blick, vor allem vom Herde aus, ist die Küchenuhr. Sie ist wie heute ein ordnungsgebendes unverzichtbares Element in der Küche. Die Uhr stammt aus der Zeit um 1875. Die Firma Pfeilkreuz bezog die ausgestanzten Platinen der UHrwerke aus den USA und baute die Uhren in Deutschland zusammen.

Der Eisschrank wurde mit Roheis befüllt und konnte so auch im Sommer 3 Tage kühl halten.