untergebracht und ein Klassenraum der 20er Jahre eingerichtet. In diesem wird
das museumspädagogische Programm einer Einklassendorfschule durchgeführt.Die Geschichte der Altranfter Schule ist recht gut bekannt. So sind zum Beispiel alle Lehrer seit Bestehen der Schule
nachzulesen. Erster Lehrer war 1655 Küster und Schullehrer Meister Christoph Oelschaeger, ab 1661 folgte Küster und Schneidermeister Hanß Flügge.
Lehrer waren meist ein Handwerker oder ein abgedankter Soldat. In der Regel mangelte es ihm
selbst an Ausbildung und Wissen, denn es war kein Nachweis einer Qualifikation nötig. Ein Vertreter der Kirche prüfte lediglich, ob der Bewerber “hinlänglich
Geschicklichkeit besitze”. Wert gelegt wurde vor allem auf eine christliche Lebensweise und eine wohltönende Singstimme.
Der Dorfschullehrer wurde so schlecht bezahlt, dass er
einen Nebenerwerb ausüben mußte. Als Küster war er ohnehin eingesetzt, züchtete nebenbei Bienen oder Seidenraupen, verdingte sich im Sommer als Tagelöhner oder arbeitete in seinem Handwerk. 1808
verdiente der Lehrer in Altranft zum Beispiel 13 Thaler und
16 Silbergroschen aus der Kirchenkasse für den Unterricht von armen Kindern, für Kirche fegen, Glocken schmieren und Klingelbeutel tragen. 16 Thaler und 18 Silbergroschen
bekam er von der Gemeinde für den Unterricht der Kinder von 20 Bauern, 4 Kossäten und 11 Freileuten. Schulgeld bekam er 40 Thaler. Für Taufen, Hauslaufen und Wassertragen bekam er 8 Thaler, für eine Trauung 3 Thaler
und 13 Silbergroschen und für ca. 20 Leichen 3 Thaler. Dazu kamen in Naturalien die Wohnung im Wert von 8 Thaler und von der Herrschaft je ein Scheffel Roggen und Erbsen im Wert von 2 Thaler und 8
Silbergroschen. Der gesamte Jahresverdienst belief sich
auf 95 Thaler und 7 Silbergroschen.
Entscheidend waren die Veränderungen erst ab 1926, als die Verbindung zwischen Schul- und Kirchenamt getrennt wurde, es einen Schulvorstand unter Vorsitz eines Lehrers gab